Hier kann nicht in Uhrmacher-Fachsprache auf die Einzelheiten der Uhrwerke Bornholmer Standuhren eingegangen werden, aber ein paar Details möchte ich doch erwähnen.
Es können zwei Typen von verbauten Schlagwerken unterschieden werden, das Schloßscheibenschlagwerk und das Rechenschlagwerk.
Das meist ältere Schloßscheibenschlagwerk hat eine am Rand eingeschnittene Schloßscheibe oder Zählrad. Während das Schlagwerk abläuft und die Uhr schlägt, dreht sich die Schlossscheibe langsam um ihre Achse. Der Sperrhebel (auch: Haltehebel oder Einfallhebel) gleitet an ihrem Rand entlang, bis er auf einen Einschnitt trifft und einrastet. Damit endet das Schlagen der Uhr. Die Anzahl der Uhrschläge wird dabei durch den Abstand zwischen den Einschnitten gesteuert.

Das Rechenschlagwerk ist die weitaus häufigste Variante
Es hat die Besonderheit, dass es im Gegensatz zu dem älteren Schloßscheibenschlagwerk auch bei Wiederholung der Auslösung vor dem nächsten Auslösen durch das Gehwerk und auch nach Verstellen der Zeiger stets die korrekte Anzahl Schläge ausführt. Diese Eigenschaft erlaubt die Wiederholung (Repetition) des Schlages per Hand und ein Verstellen der Uhr ohne dass eine Neusynchronisierung zum Schlagwerk erforderlich ist.

Warum hat man früher die Repetition gebraucht? Die Funktion entstand in einer Zeit, als es noch keine Leuchtzeiger gab und man sich nicht einfach schnell Licht machen konnte, wenn man während der Nacht die Uhrzeit wissen wollte.
Bei den Bornholmer Standuhren besteht meist die Möglichkeit, eine Schnur am Auslösehebel des Repetitionsschlagwerkes zu befestigen. Ist das andere Ende der Schnur dann z. B. am Bettpfosten festgebunden, kann man die Uhrzeit über den Repetitionsschlag abhören, ohne aus dem Bett aufstehen zu müssen.
So sehen die Uhrwerke der Uhren aus. Das Material war Messing, ein nicht gerade günstiges Metall zu dieser Zeit. Die Bauart war recht beständig über die Jahrzehnte.











